Die Stimme der Helgoländer Inselbevölkerung

Politik auf und für Helgoland

 Helgoland, 31.01.2022!
Was sind die „Dwaarslooper“?
Wir haben uns Ende der 80er Jahre zusammen gefunden, eine bunte Mischung von jungen Frauen und Männern, denen die Zukunft unserer Heimatinsel nicht egal war und ist. Wir wollten uns aktiv einbringen und Ideen entwickeln, wie Helgoland sich zukünftig in der großen Familie der Urlaubsdestinationen an der Deutschen Nordseeküste positionieren sollte. Die rückläufigen Besucherzahlen, die marode öffentliche Infrastruktur, wie die Nordseehalle, die Kurhausruine oder das überalterte Schwimmbad sowie der stetige Rückgang der Besucherzahlen und eine Gemeindepolitik, die sich „weiter so“ auf die Fahne geschrieben hatte, lösten öffentliche Diskussionen aus. 
Der Landesregierung in Kiel blieben diese negativen Entwicklungen nicht verborgen und so wurde mit der Inselpolitik vereinbart, dass durch ein Touristisches Entwicklungskonzept die Zukunft der Insel neu definiert und Lösungsschritte formuliert werden sollten. Daran haben wir uns aktiv beteiligt.
Wir hatten und haben auch heute noch alle unsere eigenen politischen Vorstellungen, einige sind konservativ ausgerichtet, manche haben ihre liberalen Gedanken, andere sehen ihre politische Heimat eher in der Sozialdemokratie. Zu uns gehören gestandene Unternehmer*innen, Arbeitnehmer*innen aus den Bereichen Hotelerie, Einzelhandel, Gastronomie, Meeresforschung, öffentlicher Dienst, Rentner*innen. Und da dies eine bunte Mischung ist, quer durch die Bevölkerungsstruktur, nannten wir uns „Dwaarslooper“. Das ist Helgoländisch und bezeichnet einen Meeresbewohner, der sich auf dem Meeresgrund gerne diagonal fortbewegt. Das waren wir und das werden wir bleiben.
Aufgrund der aktuellen Entwicklungen auf unserer Insel haben wir uns wieder zusammen gefunden. Wir wollen uns erneut aktiv an den Gesprächen beteiligen und unsere Vorstellungen einbringen. Das tun wir ausdrücklich im außerparlamentarischen Bereich, wir wollen nicht in der Gemeindevertretung sitzen, sondern uns die Freiheit des Denkens erhalten, ohne irgendwelchen Sachzwängen zu unterliegen.
Liebe Insulaner*innen,
wir haben am 3. August 2021 ein Schreiben mit einem Fragekatalog an Herrn Bürgermeister Singer geschickt. Keine zwei Tage später, nämlich schon am 05.08.2021, erhielten wir auf sechs DINA4 Seiten umfangreiche Ausführungen. Das hat uns überrascht, allerdings hat er nur die Hälfte der gestellten Fragen beantwortet.
In der Bürgerschaft ist allenthalben Verunsicherung zu spüren. Die Öffentlichkeitsarbeit
der Gemeindepolitik und aus dem Rathaus lässt zu wünschen übrig. Wir sind von der Sorge getragen, dass die derzeitigen Entwicklungen unserem Gemeinwesen nicht gut tun und die Zukunft der Insel nicht mehr den Tourismus als wirtschaftliches Standbein in den Mittelpunkt stellt. Die Nutzung der Windenergien halten wir insgesamt für sinnvoll und es ist gut, dass die Insel davon profitiert. Alle weiteren Bemühungen, wie etwa das Projekt AquaVentus, mit der Industrialisierung des Südhafengeländes, halten wir für nicht sinnvoll.
Mit der Entscheidung von Herrn Bürgermeister Jörg Singer, sich nicht mehr für eine weitere Amtsperiode zur Wahl stellen zu wollen, wird der Weg frei gemacht, um eine Führungspersönlichkeit an die Spitze der Verwaltung zu wählen, die sich wieder um die vitalen Interessen der Inselbevölkerung kümmert. Die insbesondere bereit ist, neben der Bewältigung der Anforderungen durch die Corona-Pandemie und ihre Folgen, Helgoland als Tourismusstandort in den Vordergrund des politischen Handelns zu stellen. Wir wünschen uns eine Persönlichkeit, die auch wieder mit Herzblut bei der Sache ist!
Wir möchten Sie alle über die aktuellen Dinge informieren, damit die Verantwortlichen aus Politik und die Verwaltung die Verunsicherung vieler Bürger*innen nachvollziehen können.